Gebrauchter Tag – SVJ verliert in Buch

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Die „Erste“ unterlag auch bei ihrem zweiten Auswärtsspiel der Saison. Gegen den SV Buch stand am Ende eine 1:2-Niederlage, doch das sollte nicht das größte Ärgernis des Nachmittags sein…

Die Gastgeber starteten zunächst wacher, aggressiver in die Partie. Die Bucher störten den Jestetter Spielaufbau früh, wodurch auf Seiten des SVJ zunächst wenig zusammenlief. Größere Chancen konnten aber auch die Gastgeber in der Anfangsphase nicht verbuchen. Nach ca. 15 Minuten kam der SVJ dann etwas besser ins Spiel. Das Pressing der Bucher konnte besser überspielt werden und zunehmend übernahm man die Spielkontrolle. Vielversprechende Ansätze zeigten sich nun auch im Offensivbereich, allerdings wurden die Angriffe zunächst ohne die letzte Konsequenz zu Ende gespielt. In der 22. Minute sah Silvan von Ow den startenden Stefano Fornino. Von Ows Diagonallball landete punktgenau auf Forninos Fuß und dieser zog allein auf und davon. Auch vor dem gegnerischen Torhüter behielt er die Nerven und chippte den Ball lässig zur Führung über den Keeper. Mit diesem Treffer übernahm unsere Mannschaft endgültig die Spielkontrolle und hatte weitere Möglichkeiten. Marco Lohr scheiterte, nach gutem Angriff, am Torhüter der Gastgeber. Die Gastgeber konnten selbst nur einen wirklichen Torabschluss verzeichnen. Einen abgefälschten Distanzschuss lenkte SVJ-Keeper Leo Weißenberger um den Pfosten. Auf der Gegenseite erzielte Lohr, nach starker Vorarbeit von Thomas Rangnau, das vermeintliche 2:0, allerdings hatte der Schiedsrichter in der Entstehung wohl ein Foul erkannt und gab den Treffer nicht. Eine knifflige Entscheidung, bei der sich die Gastgeber wohl nicht hätten beschweren können, wenn der Treffer gezählt hätte. Kurz vor der Pause schien das Spiel endgültig in Richtung des SVJ zu laufen. Ein Bucher Mittelfeldakteur sah binnen weniger Minuten 2 gelbe Karten, wodurch der SVJ lange Zeit in Überzahl agieren sollte. Den Freistoß aus gefährlicher Position setzte Silvan von Ow nur Zentimeter neben den Pfosten. So blieb es bei der knappen, aber verdienten Führung zur Pause.

Zu Beginn der zweiten Hälfte blieb unser Team zunächst spielbestimmend, die Gastgeber kämpften sich aber zusehends zurück in die Partie. Immer wieder provozierten sie Standardsituationen in gefährlichen Bereichen. Einen Freistoß nutzte Armanowski bereits 5 Minuten nach Wiederbeginn zum Ausgleich. Er drehte den Ball über die Mauer an den Innenpfosten, keine Chance für Weißenberger. Dies bedeutete einen deutlichen Knacks im Spiel des SVJ. Plötzlich begann man zu hadern, mit Entscheidungen des Schiedsrichters und den eigenen Fehlern. Die Gastgeber wussten dies mehr und mehr zu nutzen, warfen sich weiterhin in jeden Zweikampf und bekamen nun zusehends Oberwasser. Aus dem Spiel heraus wurde es aber nicht wirklich gefährlich, allerdings blieben ja Freistoßsituationen. Nach 68. Minuten trat erneut Armanowski, aus guter Position an und zirkelte den Ball erneut maßgenau ins Netz. Plötzlich führten also die Gastgeber. Der SVJ kam in der Folge nicht mehr wirklich ins Spiel zurück. Zwar hatte man noch die ein oder andere Möglichkeit, unter anderem scheiterte Pascale Moog knapp, allerdings kam insgesamt deutlich zu wenig. Stattdessen wurde die Partie giftiger, die Gastgeber nutzten die zunehmende Unsicherheit des Unparteiischen und unsere Mannschaft tat ihnen den Gefallen und stellte sich in vielen Zweikämpfen einfach zu ungeschickt an. Dies gipfelte in zwei Platzverweisen in der Nachspielzeit für unsere Mannschaft. Erneut schwächte man sich zum Ende, unnötigerweise, selbst. Das Ergebnis änderte sich bis zum Schlusspfiff nicht mehr.

Unterm Strich steht eine sehr ärgerliche Auswärtsniederlage. Ein Spiel, das man eigentlich im Griff hatte wurde durch zwei Freistoßgegentore aus der Hand gegeben. Viel mehr Abschlüsse hatten die Gastgeber nicht zu verzeichnen und so nutzten diese einfachste Mittel um das Spiel zu drehen. Nach einer guten ersten Hälfte muss sich ankreiden lassen nach dem Ausgleich den Faden im eigenen Spiel verloren zu haben. Plötzlich war nur noch Stückwerk zu erkennen und vor allem ließ man sich durch viele Diskussionen auf und neben dem Platz zu sehr ablenken. Die zwei Platzverweise in der Nachspielzeit stellen da nur den Gipfel dar. Unnötig wie ein Kropf kann man wohl in der Nachbetrachtung sagen. Es folgt nun mit dem Derby gegen den FC Erzingen ein nächster großer Brocken in der noch jungen Saison. Die Erzinger sind famos gestartet und werden auch im Seestadion alle Punkte mitnehmen wollen. Für unsere Mannschaft gilt es sich wieder auf das wesentliche, einfache Fußballspiel zu besinnen. Dann wird man auch wieder die eigenen Stärken besser zur Geltung bringen können. Auch wenn die Erzinger als Favorit in die Partie gehen ist in einem Derby immer alles möglich…